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Wie kam es dazu, dass wir nach Thailand reisen werden?
Hier möchte ich Dich mitnehmen in unsere persönlichen Prozesse, die Dir aber dabei helfen sollen, folgendes zu sehen: Wenn Du Schritte wagst, Du wirklich ins Tun kommst, Dinge aktiv unternimmst, wirst Du auch Neues lernen können, dadurch, dass du es tust.
Wir haben in den letzten Monaten durch unsere Onlineaktivität und den inspirierenden Menschen, mit denen wir vernetzt waren, mitbekommen, wie einige Familien sich in Asien treffen. So haben wir uns auch mit dem Gedanken angefreundet, nach Thailand zu fliegen oder an einen Ort zu reisen, wo sich gleichgesinnte Menschen treffen.
Allerdings war es für uns klar, dass wir unser erstes Jahr im Wohnmobil verbringen und im Winter in den Süden fahren werden. Eine Flugreise war für uns erst nach einem Jahr möglich. Als sich aber die Einzelnen in Facebook über ihre Pläne unterhielten und sie umsetzten, verspürte ich, dass es mich auch in diese Wärme und dieses Erlebnis zieht. Allerdings fühlte ich in mir auch eine innere Ruhe, die sagte: „Noch nicht jetzt!“, bis Anfang August Katharina mich darauf ansprach.
Ich bin schon länger mit Katharina in Kontakt und wir teilen sehr vieles miteinander.
Wir haben einen Online-Kurs „Du bist Frieden“ ins Leben gerufen. Anfang August schrieb sie mir, dass sie für einen Monat nach Thailand reisen werden. Sie würden sich alle riesig darauf freuen, besonders die Kinder.
Ich antwortete ihr daraufhin: „Ich freue mich riesig darüber, dass Du das mit den Kindern machst und wünsche Dir viel Spaß! Für uns ist es noch nicht der richtige Zeitpunkt. Der Gedanke mit noch weniger im Koffer, die Distanz, mein unsicherer Umgang mit meinem Englisch würden mich im Augenblick zu sehr stressen. Gerade nach unserem neuen Start im Wohnmobil. Im Moment fühle ich mich nicht bereit, vielleicht nächstes Jahr.“ Es kam dabei einfach so viel – auch Ängste, Sorgen – in mir hoch, dass ich so zu dem Entschluss kam, worauf von ihr folgende Nachricht kam:
„Doro, jetzt stelle Dir mal vor: Was kann Dir Schlimmes passieren? Was wäre, wenn Du durch das Tun lernen würdest, mit solchen Herausforderungen umzugehen? Wenn Du den Schritt nicht machst und darauf wartest, bis Du sicher in der Sprache bist, Du das Gefühl hast, jetzt bist Du dem gewachsen! Ja, Du weißt nicht, wann der Moment eintrifft, an dem Du innerlich sicher bist, Dich dieser Herausforderung zu stellen!“
Sie hatte mich auf eine Gedankenreise mitgenommen: Was wäre, wenn wir gemeinsam den gleichen Flug nehmen, gemeinsam Zeit verbringen?
Es wäre doch nichts einfacher, als wenn dich jemand, der schon dort war, mit Englisch viel gewandter ist, dich mit an die Hand nimmt und du durch das Tun lernst, Herausforderungen anzunehmen, zu erleben, was es dir für einen Mehrwert bringt! Und plötzlich war ich innerlich in so einem Feuer. Was kann uns als Familie denn besseres passieren?
So begann ein zwei tägiger, sehr intensiver Prozess. Wie wird es Jonas und uns als Familie gehen? Dieser Entscheidungsprozess brachte uns noch einmal so richtig tief in Gespräche, ins Spüren: Was will und brauche ich? Was will und braucht Jonas? Die Kinder waren schnell Feuer und Flamme, als ich sie fragte. Da waren keine Fragen, kein Zweifel, kein Ängste…
Auch in unserer Beziehung wurde ich stark durchgerüttelt. Ich verspürte, wie lange, wie viel ich in meinem Leben schon zurückgesteckt hatte, aus Rücksicht auf Andere. Seien dies meine Kinder, mein Mann oder andere Beziehungen. Wie ich meine Bedürfnisse, meine Träume einfach ausgeschaltet, zurückgesteckt hatte…
Einerseits musste ich auch respektieren, dass Jonas nicht so schnell und einfach sich darauf einlassen konnte. Denn er hatte diesen Austausch, den ich mit Katharina hatte, auch nicht so gehabt. Hinzu kam noch, dass Katharina und ich Ideen für eine Zusammenarbeit hatten und wir somit einen Monat zusammen sein könnten, um diese voranzubringen.
So brachte uns dieser Entscheidungsprozess für Thailand nochmal tief in Beziehungskonflikte und -themen mit Jonas, die uns aber erneut näher zueinander brachten, um die Bedürfnisse des Anderen wahrzunehmen. Jeder durfte sich über seine Wünsche äußern, um gemeinsam einen Weg, gemeinsam ein „Ja!“ zu finden. Diese zwei Tage waren sehr emotional und essentiell, bei denen es um jeden Einzelnen ging. Dennoch war es ein riesen Geschenk. Ich bin Katharina so dankbar dafür.
Das möchte ich Dir heute mitgeben: Wie wertvoll es ist, nicht immer zu warten, bis du weißt, jetzt stimmen die äußeren Umstände, damit Du Dich neuen Herausforderungen, Wünschen, Träumen, Ideen stellen kannst. Im Gegenteil, wie wertvoll es ist, gerade dann im Herzen zu verspüren: Es ist dran! Du kannst in Deinem Leben weiterkommen. Auch wenn die äußeren Umstände Dich verunsichern, Dich eigentlich vom Kopf her ausbremsen sollten. Dann ermutige ich Dich: Tue den Schritt erst recht!
Ermutige Dich mit Menschen, die Dich verstehen, vielleicht schon einen Schritt weiter sind. Denn sie können Dich dabei unterstützen, wenn Du den Schritt in das Unbekannte tust. Wage diesen Schritt! Trete aus diesem bisherigen Gedanken der Komfortzone heraus, der Dir sagt, dass Du solche Schritte erst machen sollst, wenn alles passt. Wage Schritte auch ohne diese Sicherheiten! Wage sie in dem Vertrauen, dass sie jetzt dran ist und Dich weiterbringen können, so viel Mehrwert für Dich bereit halten können, über die Du noch gar nicht überblickst.
Nach zwei intensiven Tagen, die ich mit Jonas durchging, kamen wir uns wirklich auf vielen Schichten noch tiefer und näher zusammen, sodass auch Jonas ein ganz klares „Ja!“ hatte und wusste: Genau! Mit dieser Hand, die uns ausgestreckt wurde. Komm, wir gehen gemeinsam, mit Menschen, die uns gleichgesinnt sind, die uns dabei unterstützen wollen, Neues zu erleben und es zu wagen.
So haben wir den Flug gebucht. Es gab noch genau diese Plätze im gleichen Flieger mit Katharina. Es gab noch eine Unterkunft am gleichen Ort. Die Fähre und der Nachtzug, alles klappte. Auch das war für uns ein Geschenk, sogar eine Bestätigung dafür: Ja, wir gehen!
Wir nutzen diese Entscheidung, um dadurch in der Sprache weiterzukommen, indem wir uns hinein begeben und nicht hier im deutschsprachigen Raum warten, bis wir es irgendwann gefestigt hatten.
Als Familie – mit unseren Kindern – eine lange Flugreise zu machen und in ein Land zu reisen, um zu erleben, wie es uns beschenken wird, in der Gemeinschaft mit anderen Menschen, aber auch als Familie, diesen Schritt zu leben. Wenn dieser Blogbeitrag dann online gehen wird, werden wir schon in Thailand angekommen sein.
Falls Du eventuell in solchen Prozessen stecken solltest, bei denen Du Dinge aufschiebst, weil Du noch nicht „bereit“ bist und sagst: „Vielleicht einmal nächstes Jahr, in fünf oder zehn Jahren.“ Du dies und das geregelt hast oder genügend Geld usw. hast. Falls Du diese Momente kennst, an denen Du auch ganz kleine Schritte vor Dir hast, die Du aber täglich etwas aufschiebst, weil Du Dich nicht klar genug fühlst, dann möchte ich Dich hier und jetzt dazu ermutigen:
Komm‘ ins Tun! Suche Menschen, die vielleicht ein Stück weiter sind und Dich verstehen sowie Dich an die Hand nehmen und sagen: “Komm! Wir gehen gemeinsam hier hinein, in diese für Dich herausfordernde Situation! Wir erleben das gemeinsam!”
Hier wünsche ich Dir den Mut dazu, das Aufschieben loszulassen.
Ich erinnere mich an Tom Kaules‘ Zitate zum Schluss seines Interviews: “Genieße jeden Atemzug. Werde Dir in jedem Atemzug bewusst, es könnte Dein letzter sein.”
Stelle Dir das vor: Du weißt nicht, wann Dein letzter Atemzug ist. Wenn Du Dir darüber bewusst wirst, da mal hinein spürst, bekommt vieles gleich einen anderen Stellenwert. Es macht dann keinen Sinn mehr, Dinge aus Unsicherheiten und äußeren Begebenheiten aufzuschieben. So spüre hin: Was kannst Du heute, hier und jetzt tun, was Du bisher aufgeschoben hast? Tue es! Lebe es! Schenke es Dir! Erlebe, wie Du Freude hast, wie es Dich weiterbringt, wie es Dich stärkt für den nächsten Schritt, den Du aufgeschoben hast.
Wage jetzt den nächsten Schritt! Du wirst sicherer dabei, Dich Herausforderungen, Neuland zu stellen und zu erleben, wie es Dich weiterbringt und Dich in Deine persönliche Freiheit führt. Denn Du wirst erleben, wie es Dich von diesen Sorgen, diesem „den perfekten Zeitpunkt abwarten“ Dich befreit und Dein Brustkorb erweitert, sodass Du spürst: Das ist Leben!
Du kannst Dich für die kleinsten Schritte in Deinem Alltag, die Du aufschiebst, mit Menschen vernetzen, die Dich verstehen, unterstützen. Oft sind es genau die Dinge, für die Dein Herz Dir sagt, “Tu‘ es!” Du hältst es aber aus ganz banalen oder auch schwerwiegenden Gründen, die Dich abhalten, zurück. Habe Mut! Starte durch, egal, was es ist!
Sei es eine Reise, sei es eine Jobveränderung, sei es Deine Familie und ihre Bedürfnisse, auch wenn es Dein Umfeld nicht versteht. Sei es, die Dinge loszulassen, die Du Dir zwar wünschst, aber die Dich blockieren, um in die Freiheit zu kommen.
Ja, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dich selbst dafür befreist, Dich Herausforderungen und Schritten zu stellen, die Dich weiterbringen, wenn Du sie wagst.
Schiebe nicht mehr auf! Wage es!
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