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Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Wir fuhren vom Aargau nach Zürich beim Womo-Importeur vorbei, um noch einige Dinge abzuklären. Anschliessend weiter in Richtung Schaffhausen. Beim Rheinfall war eine Entsorgungsstelle angegeben, doch wir waren leider zu groß, um diese benutzen zu können.
So machten wir die ersten Erfahrungen zum Thema Entsorgung, wo können wir entsorgen und was sind die Möglichkeiten. Anscheinend passen die Angaben und die tatsächliche Größe unseres Zuhauses nicht zusammen. Aber wir hatten ja keinen Stress, keinen Zeitdruck, was macht’s, wir schauen weiter. Von unserem Stellplatzengel der uns am Abend begegnen wird, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nichts.
So genossen wir trotzdem die tolle Aussicht beim Vorbeifahren direkt auf den Rheinfall und fuhren weiter Richtung Stuttgart.
Unterwegs trafen wir uns spontan mit der Oma an einem Parkplatz zum Kaffee. Dieser war von ihrem Zuhause 30 Minuten entfernt und es machte ihr Spaß, diese spontane Idee umzusetzen.
Die Freude war groß, Oma zu treffen und gemeinsam mit ihr eine Pause zu machen. Es war eine schöne Unterbrechung der Fahrt und mit neuem Elan ging‘s weiter.
Am späten Nachmittag trafen wir dann am Fuße der Schwäbischen Alb ein und begrüßten unsere Freunde. Eigentlich wollten wir uns direkt an den Platz stellen, welchen wir telefonisch besprochen hatten. Einen Wanderparkplatz am See im Dorf. Doch leider trafen wir auf einen komplett vollen Parkplatz, wo keine Möglichkeit mehr bestand, uns hin zu stellen. So fuhren wir noch zu einem anderen Platz, den wir auf Google Maps fanden, und stießen dort auf lauter Baumaterial, welches uns noch einmal das Parken unmöglich machte.
Wir beschlossen zu unseren Freunden vors Haus zu fahren, um mit ihnen zu schauen, was es wohl noch für Möglichkeiten gäbe.
Da kam fast nur noch der Parkplatz oberhalb des Friedhofs in Frage. Wir liefen alle zusammen dorthin um uns den Platz anzuschauen und dann erlebten wir eine echt tolle Begegnung.
Ganz in Gedanken war unsere Freundin auf dem Weg mit uns zum Parkplatz und sie überlegte noch, was es außer diesem Platz noch für Parkmöglichkeiten geben könnte. So übersah sie fast einen entfernten Nachbarn bzw. Vater eines Schulkameraden des Sohnes. Er sagte: „Hallo, kennst du mich nicht mehr? “ Sie: „Doch doch, war nur in Gedanken. Wir suchen nach einem Stellplatz für ein Wohnmobil.“
Dann meinte er: „Ich habe was für euch! Kommt doch einfach nachher schnell vorbei und schaut es euch an!“
Wir waren ganz erstaunt und sooo überwältigt, dass da einfach jemand uns einen Stellplatz anbot, der uns nicht kannte.
Wir unterhielten uns, ob wir das einfach annehmen könnten oder ob wir besser zum Friedhof stehen sollten. Der dortige Platz war echt in Ordnung und wäre für uns passend gewesen.
Also schauten wir auf dem Rückweg bei dem freundlichen Mann vorbei und wollten ihm eigentlich sagen, dass wir zum Friedhof stehen würden, da wir uns nicht einfach in seinen Garten stellen wollten.
Aber da kamen er und seine Frau auch schon aus dem Haus und sie meinten: „Ihr könnt hier stehen, kein Problem, so lang ihr wollt. Strom und Wasser haben wir für euch.“ Wir waren so überrumpelt, aber auch soooo tief berührt, dass wir zusagten und es nicht fertig brachten Nein zu sagen, was im Nachhinein auch völlig blöd gewesen wäre.
So parkte Jonas das Womo im Garten der wirklich sehr netten, offenen und so unkomplizierten „Stellplatzengeln“. Es war ein Geschenk. Wir waren einfach nur sprachlos. Hatten wir uns doch auf einen Stellplatz am See eingestellt, ohne Strom und weiter weg vom Haus unserer Freunde, und dann so ein Luxus.
Unser Stellplatzengel half, Strom einzurichten und zeigte Jonas den Wasseranschluss. Kurze Zeit später, wir waren am Einrichten, klopfte es und er meinte: „Kommt, ich muss euch noch was zeigen.“ Er nahm uns mit zum Kräutergraten hinters Haus und sagte: „Holt Kräuter, bedient euch und fühlt euch wohl! Bleibt solange ihr wollt und genießt es. Ihr könnt Tisch und Stühle rausstellen, usw.“ Krass, wie offen und herzlich wir hier empfangen wurden. So standen wir eine Woche dort, sie fuhren mittlerweile in den Urlaub. Bevor sie gingen bedanken wir uns noch mit einem Besuch und kleinen Gruß bei ihnen, und wollten abrechnen. Doch wir wurden wirklich sooo reich beschenkt. Sie wollten nichts für Strom, Wasser und Stellplatz. Bis heute sind wir berührt von dieser Begegnung mit unseren Stellplatzengeln und haben es echt genossen so nah und praktisch im Ort bei unseren Freunden stehen zu können.
Wir erlebten eine tolle und abwechslungsreiche Woche mit unseren Freunden im schönen Biosphärengebiet. Fußballspielen, spazieren gehen, Besuch im Erlebnisbad, einfach Fun und Action mit den drei großen Jungs unserer Freunde. Das liebten unsere Kinder. Wir Eltern genossen die Zeit des Austausches und Gemeinschaft mit unseren langjährigen Freunden. Die Zeit wurde auch zum Arbeiten genutzt und es war schön, wie die Kinder abends ausgeglichen und erfüllt einschliefen nach so viel Spaß mit den Jungs.
Eine große Freude war es, als am letzten Tag, an dem wir noch dort waren, unsere Schweizer Freunde, die auf Reisen sind, uns besuchten und den Friedhofparkplatz für eine Nacht nutzten. Es war sooo schön, sie nach vier Monaten wiederzusehen. Die Kinder trafen sich und waren sofort wieder im Spiel vereint. Einfach sooo schön! Sie fuhren dann schon weiter und wir kamen einen Tag später nach. In der Nähe von Ulm trafen wir uns nochmal mit ihnen und Katharina mit ihren Kids stieß dazu. Denn wir hatten abgemacht, dass wir uns am 15.08. treffen würden!
So fuhren wir nach genau einer Woche weiter Richtung Ulm.